2015: Man kann’s auch übertreiben – Der Jahresrückblick

Der Ausgespielt-Jahresrückblick 2015: Wir blicken zurück auf die Highlights, Enttäuschungen und Entdeckung des letzten Jahres. Und dafür lassen wir uns viel zu viel Zeit … 🙂

Show-Notes

14 Gedanken zu „2015: Man kann’s auch übertreiben – Der Jahresrückblick“

  1. @Star Wars – Edge of the Empire: Wir haben es nach Dungeonslayers und Sundered Skies auf SaWo-Basis jetzt in unserer wöchentlichen Runde und mir gefällt es auch ziemlich. War ja schon ein Freund von Warhammer 3, aber Star Wars ist auch als System wieder im Mainstream angekommen.

    Insofern guck ich auch mit Begeisterung die Clone Wars (durch) und lese Star Wars-Comics. Bzgl. Star Wars Dark Times, da schließe ich mich der Leseempfehlung an! Ganz anders, aber ziemlich gut!

    @Pandemic Legacy – Hab ich auch Bock drauf und hab schon verschiedene befreundete Brettspieler „angespitzt“ – wie übrigens auch auf TIME Stories.

    So, jetzt höre ich erstmal den zweiten Teil.

  2. @Diskussion deutsche Qualitätsserien ein Trend: Da würde ich Ron tatsächlich beipflichten, auch ich bin letztes Jahr vermehrt über das Thema gestolpert. Wäre schön, wenn sich der fortsetzt, aber da drücken wir vermutlich alle die Daumen.

    Und ja, Deutschland 83 konnte auf RTL kein Erfolg werden. Wer seine Zuschauer jahrelang mit Alarm für Cobra 11, Vormittagstalkkrawall, Gerichtssendung und Dokusoaps sandstrahlt, kann nicht erwarten, dass das was wird.

    Schade, hoffe trotzdem, dass es weitergeht, weil es international ein Erfolg war (?), man wollte ja wohl mit Deutschland `86 und `89 fortsetzen.

    @Netflix: Ich hab es erst seit kurzem und in der Tat reduziert sich der Fernsehkonsum auf Nachrichten und Fußball – welcher in der Tat nix bei den Öffis zu suchen hat. Schließlich würden die Privaten dafür auch zahlen, im Gegensatz zu Feldhockey, Wasserball und Tischtennis. Und ich vermute mal, das Amazon Prime-Angebot wäre dann eher das Gegengebot zu Sky (und nicht den Öffis), wenn es denn eines gab.

    Ach ja, dort läuft ja „The Last kingdom“, welches die Uthred-Saga von Bernard Cromwell verfilmt, ein Name, den ich erstmals bei Euch gehört habe und hoch im Kurs bei Euch steht? Also, falls noch nicht entdeckt, reingucken!

    Und zuletzt, Gratulation an Benjamin, guter erster Schnitt 😉

    1. „Deutschland ’83“ war international genauso ein „Erfolg“, wie „Breaking Bad“ das bei uns war: Ein Nischenerfolg. BrBa ist ganz klar große Serienkunst und eigentlich sehe ich D83 nicht wirklich auf dem gleichen Niveau (wenn auch immer noch sehr gut), aber was wir immer übersehen ist, dass BrBa nicht der Riesenquoten-Hit war. Weder in den USA noch in Deutschland. BrBa lief auf einen reinen Nischensender. Lediglich mit seiner letzten Folge kam es in den USA auf 10,3 Millionen Zuschauer, davor lag es meist unter 2,0 Millionen (Quelle).

      Wäre die Serie auf einem der großen fünf Networks ausgestrahlt worden, hätte sie die erste Staffel unter Garantie nicht überstanden. Aber in der Nische konnte sie nicht nur überleben, sondern zu dem Kunstwerk gedeihen, das Kritiker begeisterte und durch Bingewatching auf Netflix und Co. im Nachhinein noch hochprofitabel wurde.

      Die Idee, eine solche Serie zur Hauptsendezeit auf RTL ausstrahlen zu wollen, war daher extrem riskant. Und das Risiko hat sich nicht ausgezahlt.

      Bleibt die immer wieder geäußerte Hoffnung auf die internationalen Quoten. Nur: Die sind auch nur Nischenerfolge. In den USA lief die Serie mit „großem Erfolg“ auf dem Sundance Channel. Das ist ein absolut nischiger Nischensender. In den U.K. gab es mit 2,5 Millionen die besten Quoten überhaupt – für die Folge einer Serie im Original mit Untertiteln.

      Dabei hatte die Serie gute Ausgangsbedingungen. Sie hatte einiges Momentum unter Kritikern durch die Ausstrahlung ein halbes Jahr vorher gewonnen. Und sie wurde aufwändig von RTL im Vorfeld beworben.

      Wenn ich derzeit wetten sollte, dann darauf, dass es keine weitere Staffel geben wird. Die Erfolge in den USA und UK allein rechtfertigen dies nicht. Und RTL hat bisher seine Serien auch nicht externen Streamingportale für Flatrate-Angebote verkauft, wo sie neue Zuschauer gewinnen könnte.

      1. Ich persönlich gucke seit Jahren kein RTL mehr, einfach weil ich es noch dümmer finde als alle anderen. Selbst als RTL II. Wobei ich mich echt frage, wie das geht, aber 13 Sekunden Mittagsmagazin zu beliebigen Zeitpunkt durchgezappt singen es himmelhochjauchzend von oben herab … Jedenfalls, was RTL auf RTL bewirbt, verpass ich halt. Isi in der Tat schade, aber ich habs schlicht nicht mitbekommen, hätte ihm vielleicht vielleicht eine Chance gegeben.

  3. Ich muss sagen, dass der neue Star Wars-Film für mich eigentlich nicht so wichtig war und ich mich wirklich erst im Dezember nochmal mit Star Wars beschäftigt habe. Dabei ist mir klargeworden, wie sehr sich für mich die ursprüngliche Trilogie von Unterhaltungsfilmen hin zu filmhistorisch interessanten Werken verschoben hat. Ich habe sie jetzt seit Jahren nicht mehr vollständig gesehen (immerhin sind es Filme, die ich mehrfach gesehen habe, was ich in seltenen Fällen überhaupt mache) und hatte auch nicht das Bedürfnis danach. Sicherlich haben sie auch bei mir den sprichwörtlichen Funken entfacht, als ich sie als Kind im Fernsehen gesehen habe. Ich würde allerdings sagen, die Computerspiele Tie Fighter, Knights of the Old Republic und Jedi Academy haben zusammengenommen mein Star Wars-Erlebnis viel stärker geprägt. Und das fand ich eigentlich auch immer faszinierend, wie gut sich die mit der Trilogie etablierte Ästhetik in andere Medien übertragen lies und funktioniert hat.

    Um das Thema aus den letzten Nicht-Nur-Nachrichten nochmal aufzugreifen, gerade was bei Star Wars von Seiten der Fans kam, gehört mit zu den einprägsamsten Beiträgen (wenn ich allein an sowas eher obskures wie „Star Wars Asciimation“ denke). Das zeigt, wie sehr die Filme als Inspirationsquelle gewirkt haben. Da war es manchmal beinahe ein Glücksfall, dass George Lucas fragwürdige Entscheidungen im Bezug auf sein Vermächtnis getroffen hat, Lucasfilm aber gleichzeitig nach allem, was ich gehört habe, immer sehr großzügig gegenüber der Nutzung ihres Materials durch Fans war. Diese ganze Editing-Szene um die Prequel-Trilogie oder jetzt auch die Despecialized Edition, sind ja nur deshalb möglich. Und sind in der Art und dem Detail, wie sie sich mit dem Medium Film beschäftigen, enorm faszinierende Projekte.

    Es wäre natürlich zu hoffen, dass es irgendwann die Originalversion auch offiziell zu erwerben gibt. Soweit ich weiß, existiert sie ja auch noch in mehreren scanbaren Prints. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Lucas Disney beim Verkauf eine Klausel auferlegt hat, dass sie eine solche Version nicht herausgeben dürfen.

    Bleibt der neue Film: Es fällt mir schwer „The Force Awakens“ nicht vorallem analytisch zu betrachten, dafür wurde Star Wars zu oft als filmischer Referenzpunkt verwendet. Ich kann nicht nachvollziehen, warum er strukturell so aufgebaut ist und hätte es auch nicht so gemacht, aber ich glaube schon das es ein unterhaltsamer und letztlich effektiver Film ist. Ich frage mich natürlich, ob — auch mit Blick auf das Umfeld von großen Eventfilmen — hier der Hype den Film macht oder ob da noch immer etwas drinsteckt, das diese besondere Aufmerksamkeit rechtfertigt. Ich bin übrigens ebenfalls kein großer Fan von J.J. Abrams (was eigentlich nur an dem Star Trek aus 2009 liegen kann, wüsste nicht, was ich sonst von ihm gesehen habe) und von daher gönne ich ihm einen guten Star Wars-Film, einen genialen (den es meines Erachtens so noch nicht gab) hätte ich ihm dagegen vermutlich nicht verziehen. 😉

    Zu angesprochenen wissenschaftlichen Fehlern: Ja, eigentlich ist mir das bei Star Wars auch egal, weil es eben Science Fantasy ist. Ich meine das ist eine Hightech-Zivilisation ohne jegliche Überwachungstechnik. Aber wenn die grundlegende Physik auch nachdem man die Technobabbleerklärung („phantom energy“, „hyperspace rip“) angewendet hat anders funktioniert, war mir das in der zentralen Szene tatsächlich zuviel des Guten. Abrams ist da aber Wiederholungstäter. (Vorsicht: Wenn ihr zuviel darüber nachdenkt, ist es ein Spoiler.)

    Schließlich in der Rezeption des Filmes wurde hier und da mal Harry Potter-Einflüsse erwähnt, teilweise beklagt. Ich konnte das nicht so richtig zuordnen, könnt ihr damit etwas anfangen?

    1. Hast Du eine Quelle zu den Vergleich mit den Harry Potter-Einflüssen?

      Beim Googlen finde ich erstmal nur viele Treffer zu den Einspielergebnissen von SW7 und HP8 im Vergleich, dann Domhnall Gleeson, der über seine HP-Erfahrung redet, um sich auf SW vorzubereiten (nicht ergooglen, lohnt nicht) und schließlich noch ein nicht ganz ernstes Mashup-Trailer-Video und einen Vergleichtext, beide aber generell auf den Vergleich SW–HP und nicht auf SW7 forciert.

      Klar kann man sagen, dass es in beiden Franchises Ähnlichkeiten gibt, prinzipiell sind beides ja Adaptionen der Heldenreise, samt Berufung, Mentor, Prüfungen, und und und.

      1. Da wo ich es gehört habe, wurde es eher nebenbei erwähnt. Deshalb habe nachgefragt, ob mir vielleicht eine offensichtliche Parallele entgangen ist.

        Ich habe auch nochmal kurz gesucht und diese beiden Links gefunden:

        http://www.hollywoodreporter.com/news/critics-notebook-how-star-wars-851209
        http://thedisneydrivenlife.com/2016/01/26/star-wars-is-harry-potter/

        Beim ersten wird Harry Potter nur als Schlagwort verwendet und soll wohl bedeuten, dass der neue Star Wars-Film für Kinder ist. Passt als Analogie nicht wirklich, außer vielleicht es ist explizit der erste Teil der Harry Potter-Reihe gemeint:

        In his prime, George Lucas dramatized complex adult ideas for kids. J.J. Abrams has made a children’s film for adults. Behind its dazzling visual wizardry, The Force Awakens is essentially Harry Potter in space.

        Der zweite Link ist ein formaler Vergleich zwischen Harry Potter und Episode 7. Nicht ganz sicher, ob der Film schon draußen war, als das geschrieben wurde. Wie du schon sagst, sowas kann man natürlich immer machen. Scheint mir jetzt nicht besonders tiefgründig.

        Hm, war wohl nichts dran. ^_^;

  4. Yoda & Gruselig: Was habt ihr denn da in der Erziehung von eurem Kind falsch gemacht? Am Ende behauptet die noch das Horrorkabinett aus dem Bundestag sei gt angezogen. 😉

    SW VII und die Omagen: Ich fand eigentlich die ganzen anspielungen auf IV-VI deswegen so gut, weil das ermal Hoffnung macht. Also darauf, das Disney zumindest den Versuch machen möchte SW wieder gut zu machen und nicht die Lukas-Fehler der nicht-existierenden, schlachten Prequel-Trilogie zu wiederholen.

    Multi-Edition-MCDs: Hmm…. das klingt jetzt eher verrückt bis bescheuert. Da war ja der Testballon Mitte der 00ler besser, als man drei CD-Editionen rausbrachte, die Preislich unterschiedlich gestaffelt waren. (Einmal Jewelcase ohne und einmal mit Booklet, sowie ein Digipack als dritte, mögliche Edition.)

    Wer von den „The leftovers“-Produzenten hat etwas verbrochen, das Ron verärgert hat? Und was?

    ARD & ZDF-Problematik: Das stimmt teilweise schon. Gerade die öffentlich rechtlichen könnten es sich mit ihrem finanzierung-System eigentlich erlauben zu experimentieren. Und gerade auch im Genre-Bereich. (Aber da scheint man noch irgendwo konservativ im Kopf zu sein und zu meinen, dass Phantastik „Kinderkram“ ist und bleiben soll. Egal wie erfolgreich gerade andere Produktionen sind.) Einzelne gute Produktion wie der Münster-Tatort, die da dann doch eher Ausreißer zu sein scheinen mal außen vor.

  5. Liebes ausgespielt-Team,

    bisher konnte ich mich bei allen euren Vorschlägen und Empfehlungen anschließen oder fand sie zumindest interessant. Eure Themenfolgen sind großartig – Buffy, Mass Effect oder das Fermi-Paradoxon. Auf Eure Empfehlung hin habe ich mit Babylon 5 angefangen und bin jetzt in der 3. Staffel.
    Aber heute muß ich euch einmal widersprechen. Tatort. Lange Zeit ging es mir genauso, aber seit ungefähr 2 Jahren hat mich gepackt. Ich schaue auch nicht alles und es hat etwas gedauert bis ich meine Lieblings-Ermittler hatte, aber jetzt macht es echt Spaß. Großartige Fernsehunterhaltung.
    Orakel muß ich allerdings widersprechen. Münster ist mir zu seicht, zu viel Klamauk. Und da kommen wir zu einem der Punkte die euch gestört haben. Es wird einfach zu viel Wind darum gemacht. Jeder hat eine Meinung. Gleichzeit ist die Tatort-Reihe aber auch so breit aufgestellt, daß für jeden was dabei ist. Lustig (Münster oder Weimar), Aktion (Tatort mit Till), Experimentell (Wiesbaden) …
    Meine Favoriten sind Borowski und Brandt (Bremen) und Murot (Bremen).

    Beispiele:
    Borowski und der stille Gast -> heute auf WDR ✔ Geliebt
    In Schmerz geboren -> youtube ✔ Geliebt

    Vielleicht gibt es ja mal eine Themenfolge 🙂

    Und jetzt noch eine persönliche Frage: Wie alt ist eure Tochter?
    Auch ich habe eine Tochter der ich irgendwann mal Star Wars zeigen möchte.

    1. Erst mal danke für das Lob.

      Zumindets was meine Meinung zum Tatort betrifft muss ich da vielleicht noch was richtig stellen. Ich kann mir gar keine Meinung zur Qualität leisten, weil ich ihn seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe. Früher mit meinen Eltern hab ich regelmäßig die Tatorte mit Manfred Krug, Odenthal, den Münchner, Bienzle oder Schimanzki geschaut. Als ich mit dem Jura Studium begonnen hatte, hab ich langsam die Lust an Krimis und damit am Tatort verloren, ohne dass ich sagen könnte die Qualität hätte mir nicht mehr gefallen.

      Wenn ich jetzt ab und an mal doch reingeschat habe, dann war mir teilweise nur die behäbige Inzinierung aufgefallen, bei der für mich keine Spannung aufkam. Aber da kann ich sehr gut auch einfach Pech gehabt haben (hab ja selten mal was gesehen).
      Mir ging in den letzten Jahren im Büro und den sozialen Medien nur dieses getue um den Tatort auf den Keks. Jeden Montag kann ich mir derzeit in der Kaffeerunde anhören.

      „Tatort gesehen? Nein, war eh wieder total blöd“
      Worauf ich dann immer Frage „Warum schaust du es dann noch?“
      Wenn ich dann bei unserem derzeitigen Medienangebot antworten höre wie, kommt ja nix besseres könnte ich schreiend weglaufen
      Ebenso in den sozialen Medien. Da wird sich teilweise mit für mich unerträglichem Hochmut über die aktuelle Folge ausgelassen und ich frag mich, wenn ihr so schlau seid, warum schaut ihr dann nicht was anderes?

      Wie gesagt, ob der Tatort dann wirklich so schlecht ist wie es bei mir ankommt kann ich gar nicht beurteilen. Bei mir baut sich bei dem Thema schon Abneigung auf, ohne dass ich es selbst schaue. Was den Tatortmachern sicherlich nicht gerecht wird. Ich nehme also zur Kenntnis, dass ich mich was das Thema angeht mal selbst bilden muss und versuche mal deine Empfehlungen zu schauen.

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