Zwei Helden, viele Welten – Der Eine Ring

Und nun das Rollenspiel zu dem Werk, ohne dass es vielleicht nie Rollenspiele gegeben hätte: Der Eine Ring.

DER
Die englische Version in einem Band

Der Hobbit Adalgrim Brandybock und die Waldläuferin Heva, die Heilerin erkunden einen gefährlichen (gibt es andere?) Teil des Düsterwaldes.

7 Gedanken zu „Zwei Helden, viele Welten – Der Eine Ring“

  1. Heva und Adalgrimm müssen sich ja schon ein bisschen unbeliebt gemacht haben, dass Radagast sie auf dieses Himmelfahrtskommando schickt… oder er war zu zerstreut um zu bemerken, dass es sich „nur“ um einen Halbing-Landbüttel und eine Waldmenschenheilerin handelt, die er mal eben bittet, den noch vor kurzem im direkten Einflussbereich Dol Guldurs liegenden Weg „freizuräumen“. Vielleicht hielt er sie für eine Abteilung Waldelbenkrieger? Ein Wunder, dass sie die erste Begegnung überlebt haben (was in der Reihe „Zwei Helden, viele Welten“ natürlich mal eine freudige Überraschung war).

    Aber natürlich ist Radagast im „Der eine Ring“ Rollenspiel nicht der trottelig-zottelige Nesthaarträger aus den Filmen. Was mich zu der Frage bringt, wie man den doch sehr unterschiedlichen Stil des RPGs an Spieler herantragen will, die nur oder vor allem durch die Verfilmungen ans Rollenspiel gekommen sind. Soll man überhaupt erst versuchen klarzumachen, dass „eigentlich ja alles etwas anders ist“? Bei Hardcore-Filmfans dürfte das wohl höchstens bewirken, dass das Interesse plötzlich wieder stark abebbt.

    Naja, nicht das erste Mal, dass ich mir wünsche, die Filme hätte es nie gegeben und Mittelerde wäre weiterhin ein Geheimtipp.

    A propos: für jemanden, der die Bücher schwer zugänglich und Mittelerde eher langweilig findet, war Jens am Ende doch ziemlich eifrig in den Kampf mit den Atterköppen verstrickt. Das mit der Zugänglichkeit kann ich nicht bestreiten, aber es lohnt sich, durchzuhalten, man findet immer mal wieder Stellen in denen das simpe Schwarz-Weiß Gut-Böse durchbrochen wird. Natürlich hat die absichtlich altertümliche Sprache und der Aufbau nichts mit einem modernen Thriller gemein, aber mir scheint es, dass es einfach hip geworden ist, die Bücher schlecht zu finden.

    Na ja, als Rache dafür mach ich jetzt wo es geht Star Wars schlecht. Use the Force, Dude.

    1. P.S. Übrigens sehr schöne Folge. Die eloquente Zusammenfassung der Charaktererschaffung werde ich jedem empfehlen, der beim Versuch verzweifelt, sich das im deutschen Regelwerk plus Errata zusammenzusuchen. A propos Errata: ich hoffe mal, dass sie für „Selbstversorger“ einen besseren Ausdruck finden. Vermutlich war da im Original eher was wie „von der Hand in Mund leben“ oder „Jäger und Sammler“ gemeint (was beides aber auch nicht so toll klingt). Leider war kein Elben-Char dabei, der die tolle Fähigkeit „brennender Pfeil“ bekommen hätte, die leider gar nichts mit Feuer zu tun hat.

      P.P.S. Ist eine „Liedferse“ eigentlich sowas ähnliches wie ein Musikantenknochen?

      P.P.P.S. zu „Eisdrachen“: ich denke, da hat jemand nicht unabsichtlich den Begriff „Kaltdrachen“ etwas interpretiert. Soviel ich weiß, bedeutet der Ausdruck bei Tolkien nur, dass es sich um einen (flügellosen) Drachen handelt, der kein Feuer spuckt (deshalb „kalt“). Man könnte den Autoren (Gareth Ryder-Hanrahan hat den glaub ich eingeführt?) unterstellen, dass er nicht mit der „Tolkien-Lore“ (übrigens schön eingedeutscht von euch) vertraut ist, aber meiner Meinung hat er da absichtlich die doch recht eng gefassten Grenzen des Mittelerde-Hintergrunds etwas zugunsten der Abenteuerlichkeit ausgedehnt. Das wird ja vor allem im „Bestiarium“ des Regelwerks auch schn gemacht, einfach um wenigstens ein bisschen mehr Abwechslung reinzubringen.

  2. Wenn man sich das so anhört klingt das für mich nach einer ziemlichen Tabellenblätterei bei der Charaktererstellung in Vergleich zu Systemen wie das schon vorgestellte Doctor Who – AiTaS oder kommt mir das nur so vor?

    Doctor Who habe ich mir nach eurer Folge direkt geholt weil ich das System klasse fand (mag schnelle einfache Systeme), aber bei The One Ring finde ich irgendwie keine Zugang (und das als Tolkien-Fan 🙁 ).

    1. Also Blättern in dem Sinne nicht. Jede Kultur hat sein Kapitelchen mit den kulturspezifischen Werten. Die Berufungen kommen kurz danach. Nur für Ausrüstung und Vorteile und Belohnungen muss man weiter blättern.

      Ich persönlich hab das nie als schlimm empfunden, abgesehen vom grundsätzlich mangelhaften Aufbau.

    2. Sorry, aber es ist ne Menge Blätterei, daran führt meiner Meinung nach kein Weg vorbei. Jedenfalls empfand ich das Zusammensuchen als frustrierend, vor allem wegen der (zum Glück nicht allzu häufigen) Mehrfachübersetzungen. Allerdings sollte das niemanden, der nach einem guten Rollenspiel in Mittelerde sucht, davon abhalten, sich das mal näher anzusehen. „Der eine Ring“ hat viele gute Ideen, zum Hintergrund passende Mechanismen und viel mehr Mittelerde-Atmosphäre (allerdings auf die Romane bezogen) als zB das alte MERS (das Decipher-Rollenspiel hab ich nie ausprobiert, aber das bezog sich wohl eher auf die Peter-Jackson-HdR-Filme als auf die Romane). Ich hoffe wirklich, dass es eine zweite deutsche Auflage des „Einen Rings“ geben wird, in dem vor allem die Übersetzungsfehler berichtigt werden (dann muss man wenigstens nicht noch die umfangreichen Errata hinzuziehen).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert