Jahresrückblick: 2012 hat ausgespielt

Wieder ist ein Jahr vergangen und wir betrachten es unter zehn Kategorien:

  1. Entdeckung des Jahres
  2. Überraschung des Jahres
  3. Enttäuschung des Jahres
  4. Eskapismus des Jahres
  5. Aufreger des Jahres
  6. Gänsehautmoment des Jahres
  7. Geekerei des Jahres
  8. Abschied des Jahres
  9. Comeback des Jahres
  10. Geschichte des Jahres

Wir reden über:

26 Gedanken zu „Jahresrückblick: 2012 hat ausgespielt“

  1. Da waren ja einige interessante Tipps dabei – allerdings kam relativ wenig Rollenspiel im Jahresrückblick vor (Sklandal!). Ich werd mich mal an Reamde und We need to talk about Kevin halten, das klang interessant. Und in der Tat – sehr angenehm, der derzeitige Rythmus!

    1. Ich glaube, der niedrige Rollenspiel-Anteil ging einfach darauf zurück, dass wir 2012 vor allem die alten Kampagnen weitergespielt haben und wenig wirklich Neues getestet haben. Das ist alles andere als schlecht – dadurch hatten wir letztlich sehr schöne Geschichten ersponnen. Aber das hilft Euch Hörern natürlich etwas weniger, denn wir wollen ja auch nicht mit unseren (tollen) Charakterkonzepten zu sehr nerven … 😉

    1. Meine Quote bei den diesjährigen Globes lag allgemein aber ansonsten sehr schlecht – und ich hatte aus der Wahl ehrlicherweise auch auf „Life of Pi“ getippt.

      Bei den Oscars werde ich mir dieses Jahr bei dem besten Film auch extrem schwer tun. Mit „Argo“ gegen „Beasts of the Southern Wild“ und „Life of Pi“ treten gleich drei absolut unvergleichlich großartige Filme gegeneinander an – und dazu noch ein paar Filme, die gut sein sollen, ich aber noch nicht geschafft habe („Lincoln“, „Django Unchained“, etc.). Mal sehen, ob ich unser kleines Freunde-Tippspiel erneut gewinnen kann …

  2. Star Wars-Disney: Ich dachte der Darth-Vader-Zombie sei mitlerweile absolute gewissheit? Oder gabs da bereits einen wiederruf irgendwo in der näheren Vergangenheit?

    Prometheus: Langsam beginne ich zu verstehen, warum der Film so häufig im Internet als schlecht bezeichnet wurde.

    Hobbit: 48 fps? Haben sich da einige Regisseure jetzt durchgesetzt, was ihre panik bezüglich verloren gegangenem Mienenspiel anbelangt?
    Ganz davon ab: Ich weiß jetzt nicht, was für eine Fassung ich jetzt gesehen habe (ein paar Freunde haben mich in den Film geschleppt) aber das Bild hat mich beim Film auf eine andere Weise gestört. Die meiste Zeit dachte ich an „heile Welt Werbespots“… so als ob sie einem Gleich weißer Riese Waschmittel andrehen wollten.
    Aber ja: Ich bin da durchaus zwiegespalten udn würde Jens durchaus in seiner Kritik zustimmen, was die Kosten für Bühnenbild anbelangt und Drehbuchverschleppung.

    Red Shirts: Ich habe das Buch mittlerweile auch gelesen. Der Roman war so lala. Aber die ganze Meta-Idee an sich ist schon toll. (Allerdings muss man dabie natürlich sagen, dass das ganze in einem anderen Medium besser gelöst wurde (mit einem anderen Genre): Die Scream-Reihe waren als „normale“ Horror-Filme die bessere Lösung. Und Michael Hanecke hat mit „Funny Games“ das ganze als reiner Meta-Film wirklich genial gelöst bekommen.

    James Bond: Die letzten Filme haben mich irgendwie gänzlich verschreckt. Ich habe jetzt vor kurzem die ersten drei Romane von Cross Cult gewonnen. Mal schauen, ob das eventuell noch was für mich retten kann.

    Reamde: Und wieder ein Titel ür den SuB…

    Wöchentliche Frequenz: Das ihr das bis hierhin so geschafft habt ist wirklich toll. (Ich freue mich mittlerweile jeden Freitag richtig darauf.) Ich hoffe mal, dass ihr das noch eine Weile durchgezogen bekommt.

    1. Wow, einen Bogen von „Redshirts“ zu „Funny Games“ (natürlich das A-Original) zu schlagen ist eine brillante Idee. Hut ab!

      Ich habe jetzt übrigens mit Scalzis „Human Division“ begonnen – noch hat sie mich aber nicht wirklich gepackt. Zumal ich irgendwie die Hauptperson Perry vermisse.

  3. Das klingt gerade so, als sei dir die Idee zu einem solchen Abgleich beim lesen überhaupt nicht gekommen?
    Ich bin eher durch zufall über das Buch gestolpert und der Klappentext las sich zumindest halbwegs interessant. (Allerdings hatte ich das ganze nach den ersten… ich weiß nicht wie vielen Seiten … erstmal wieder mit einer gezogenen Augenbraue zur Seite gelegt und mich gefragt, was das ganze jetzt eigentlich solle.
    Naja: Ganz links liegen lassen konnte ichs dann doch nicht. Und als dann schließlich der Yeti seine Theorie von der schlechten Fernsehserie vorstellte begann das ganze (für mich) zwar etwas besser zu klappen, aber ab dem Moment liefen eigentlich wertende Vergleichsmuster im Hinterkopf ab, die nach ähnlichen Lösungen suchten.
    Und naja: Mit meinem leidlich Umfangreichen Wissen über Horror-Filme habe ich vor einiger Zeit in einem Philosophie-Didaktik-Seminar schon mal einige Kommilitoninen (und die beiden Jungs, die die Sitzung geführt haben) in arge Verstörung gestürzt. (Es ging in der Seminarsitzung um den Wert fiktiver Handlungen nach Fichte.) Naja, das war mein erster Kontakt mit Funny Games und in der Philosophie bin ich wohl seitdem als jemand mit leicht seltsamen Vorlieben verschrien.
    Auf jeden Fall bietet sich der Film grundsätzlich an, wenn man über die Metareflexion bei Genrekonventionen (und das ist ja gerade auch bei „Redshirts“ der Fall) sich unterhalten will. (Und eine andere Fassung als das Original kenne ich bis jetzt gar nicht. ^^ )

    Okay, das klingt so als würde es wirklich kompliziert werden mit Scalzi warm zu werden. (Gehört Human Division zu der „Clon Wars“-Reihe oder ist das nochmal eine eigene Sache für sich? Ich hab bis jetzt zu Scalzi nur noch den Wikipedia-Artikel gelesen, um etwas mehr über den Autor zu erfahren.)

    1. Nein, die Idee war mir nicht gekommen, einfach weil ich mich zu sehr im Genre „Star Trek“-Meta aufhielt und dessen Tropes dadrin gesucht und gefunden habe.

      Es gibt von „Funny Games“ ein US-Remake, dass Haneke selbst gedreht hat und das den kompletten Film nochmal erzählt (Einstellung für Einstellung) aber dadurch trotz höherem US-Budget zehn Jahre später nicht besser wird – oder vielleicht gerade deswegen. Du hast also nicht wirklich etwas verpasst, wenn Du beim A-Original bleibst.

      „Human Division“ knüpft an die „Old Man’s War“-Reihe von Scalzi an (die in Deutschland spoiler-rig mit „Krieg der Klone“ betitelt worden sind). Das „Innovative“ ist, dass die Bücher zunächst als DRM-freie Mini-E-Books im grob zweiwöchentlichen Abstand veröffentlicht werden, und erst später als Gesamtwerk erscheinen. Wobei dies gar nicht so neu ist, der erste „Old Man’s War“-Band erschien vor knapp zehn Jahren in Episodenform auf Scalzis Website und wurde dort dann vom Tor-Verlag „entdeckt“ und aufgekauft.

      Aber: während ich die Reihe sehr gerne gelesen habe (im Gegensatz zu Roland), packt es mich bisher noch nicht wirklich – stecke aber auch erst bei grob 50% des ersten Bands.

  4. Ah okay. Dann war es für mich vermutlich besser, das ich selbst nie so wirklich der Treckie war. Dementsprechend konnte ich den Blick nochmal mit einem weiteren Schritt zurück nutzen. (oder so ähnlich.) Jedenfalls war ich nicht wirklich im „Star Trek“-Meta. Dafür ist das Bemühen von Redshirts abseits von Star Trek mittlerweile schon zu stark vertreten gewesen. (Ich hatte zwar auch den Begriff in Verbindung mit der Enterprise als Ursprung mitbekommen, aber dann nicht als so konzentriert auf diese spezielle Serien-Familie gesehen. Hängt wohl alles jeweils von den jeweiligen Vorlieben ab, denke ich.)

    Und gut: Dann werde ich auch gar nicht versuchen etwas über die andere Fassung herauszufinden. (Respektive: Nicht mehr, als das, was ich gerade nach einem kurzen übergooglen gesehen habe. Diese Neuversion scheint ja noch nicht mal Mühe in irgendeiner Rolle bemüht zu haben. Und dabei war der Mann einer der guten deutschen Schauspieler.)

    1. Gerade als Trekkie hat man an vielen Stellen sehr schmunzeln müssen. Aber ich fand die Grund-Story dann doch etwas zu flach.

      Die Neuversion ist nun auch nicht schlecht. Sie ist halt nur unnötig, wenn man Deutsch kann und das Original verstehen kann.

  5. Schöne Folge & vielen Dank,

    …auch wenn es die bisher kürzeste Jahresrückblick-Folge war.
    Könnte es daran liegen das mit der über 20-jährigen Tradition eines Ausgespielt/System-Matters Crossovers gebrochen wurde?
    Schade eigentlich.

    Trotzdem vielen Dank für die zahlreichen Anregungen.
    Vielleicht werde ich nochmal versuchen die Fables-Comicserie wiederaufzunehmen, irgendwie kam ich nicht über Band 3 hinaus weil ich irgendwie den roten Faden verloren bzw. vermisst habe.

    Macht weiter so & schönen Gruß

    1. Ja, sicher schade. Die „Tradition“ hat sich zeitlich diesmal einfach nicht ergeben – letztes Jahr war ja auch nur noch leider ein einziger von den geschätzen System Matters-Kollegen dabei gewesen.

      Ich denke aber, dass unser neuer Kategorien-Ansatz auch die Kürze gefördert hat. Und ja – das hatten wir durchaus auch so beabsichtigt. Dafür schaffen wir ja derzeit auch die wöchentliche Reihe … 🙂

  6. Hallo zusammen – ich hab Euren Podcast erst kürzlich entdeckt, find‘ ihn grossartig, und hab‘ bald alle Folgen durch. Macht bitte weiter so.

    Ein Tip an Euch als Sci-Fi-Fans: Ihr solltet Euch unbedingt „Eclipse – New Dawn for the Galaxy“ antun (Immerhin sind wir beim Ringkrieg auf ähnlicher Wellenlänge – den finden wir nämlich auch fantastisch).
    Eclipse ist ähnlich episch und regeltechnisch äusserst elegant gelöst! Viel Spass!

      1. Aaaaahh, bin jetzt bei der Folge angelangt, in der ihr Eclipse zumindest ankündigt :o)
        Ich verweise mal ganz schüchtern auf meinen (noch neuen) Blog, in dem ich versuche, das Spiel meiner Gruppe näher zu bringen (ersetzt nicht die Spielregel, aber versetzt (hoffentlich) in die richtige Stimmung…. 😉

  7. Da schau her. Noch jemand, der sich tierisch über Prometheus aufgeregt hat und der „Den einen Ring“ (bei mir verstaubt die deutsche Version im Regal) spielen will, ohne Interessenten zu finden. Da fühlt man sich gleich nicht mehr so einsam.

    Zu Prometheus: ich versteh einfach nicht, wie ein Regisseur, der doch meistens recht gute Storys in seinen Filmen erzählt, so einen hanebüchenen Unfug verfilmen kann. Scott ist da allerdings nicht der einzige. Siehe Indiana Jones 4 (da gab es bessere Videospiele zu Indy), der letzte Akte X-Film (was hatte der Chris Carter mal für gute Geschichtenschreiber). Von Star Wars sag ich nichts, da fand ich eigentlich schon die Story der Originaltrilogie sehr schwach, ist nur noch schlechter geworden. Aber Prometheus sticht selbst da noch negativ heraus. Optisch superklasse, aber Story unterirdisch schlecht. Habt ihr das Prometheus Training Video gesehen? http://www.youtube.com/watch?v=yFYmv6t_Xyg
    Erklärt einiges, ne. 🙂

    Scheinbar sollten Regisseure besser nicht darauf bestehen, ihre eignen Ideen zu verwirklichen und stattdessen versuchen, gute Geschichten zu erkennen, auch wenn sie nicht von ihnen selbst ausgedacht sind. Bei Indy soll es ja auch so gewesen sein, dass mehrere Drehbücher abgelehnt worden waren, bis Spielberg/Lucas fanden, dass diese Kristallschädel-Geschichte ihrem Geschmack entsprach. Und bei Chris Carter war es schon zu Zeiten der ersten Akte-X-Staffeln so, dass die schlechtesten Folgen oft seine eigenen Storys enthielten (wenige Ausnahmen mMn). Da wundert es einen nicht, dass die Idee mit „Ancient Aliens“ und den biologischen Waffen wohl auch von Ridley Scott stammt. Hab kürzlich ein Interview gesehen, dass wohl schoin in den 90ern gegeben hat, in denen er so etwas andeutet.

    Naja, schade drum. Vielleicht wärs besser, diese Reihen einfach zu beenden.

    Den Hobbit hab ich mir in 48 fps und 3D angetan. Genervt hat mich das ständige Berg- und Talfahren und vor allem die übertriebene Goblinstadt mit dem albernen König, ansonsten ging es eigentlich. Ich fand nicht, dass es irgendwie plastikmäßig künstlich aussah. Ansonsten ist es halt eine ziemliche Grätsche zwischen dem Kinderbuch-Ton und den später dazugekommenen, eher düsteren Szenarien, wie Dol Guldur oder die Schlacht vor den Toren Morias, bei der Azog eigentlich hätte umkommen sollen (allerdings fand ich ihn als Bösewicht schon immer gut, kann also verstehen, warum Jackson ihn behalten will, anstatt seinen Sohn Bolg in die Schlacht der 5 Armeen zu schicken). Mit den Trollen ist das einigermaßen gut gelungen. Gollum war klasse, Martin Freeman ist mMn um Längen hobbitischer als Ian Holm und selbst an die Zwergenfrisuren konnte ich mich gewöhnen. Und Insider-Witze gab es auch wieder (nicht mal Gandalf kennt die Namen der blauen Zauberer). Insgesamt recht zufrieden.

    1. Ich kannte das „Prometheus“-Trainingsvideo tatsächlich noch nicht, trifft sehr gut die massiven Plotlücken. Ich denke aber, dass man eigentlich aus den Story-Elementen etwas wirklich Gutes hätte konstruieren können. Leider hat das Buch aber völlig enttäuscht (wobei ich keine Ahnung habe, ob das mehr dem „Lost“-Produzenten Damon Lindelof anzulasten ist oder seinen Mitautoren John Spaits, der bisher nur „The Darkest Hour“ verbrochen hat). Der Rest war ja durchaus in Ordnung: Effekte, Darsteller, Kamera – vor allem das 3D war eines der Besten, die ich seit „Avatar“ gesehen habe.

      Ich glaube allerdings gelesen zu haben, dass die beiden Namen der übrigen Zauberer durchaus existieren: Aratar und Palando? Kann das sein? (Bin nicht so sehr der Tolkien-Nerd, halt eher Star Trek-Experte).

      1. Alatar und Pallando, richtig. Tolkien hat sie wohl mal erwähnt, aber kaum jemand kennt sie, nur absolute Nerdigeeks und selbst die haben die Namen zum Teil irgendwann wieder vergessen. Deshalb ja Insider-Witz: selbst Gandalf hat die Namen seiner „Kollegen“ nicht behalten, obwohl er sie irgendwann mal irgendwo gehört haben muiss.

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